Jeder Vierte will seinen Arbeitsplatz wechseln

Wechselbereitschaft laut EY-Jobstudie auf Höchststand

 

Die EY-Jobstudie 2023 zeigt auf, dass die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern auf einem Rekordniveau ist. Laut der Umfrage von Ernst & Young suchen 6 % der rund 1.500 Teilnehmer aktiv nach einem neuen Job. Weitere 20 % schauen gelegentlich nach Alternativen, was einen Rekord seit Beginn der Umfrage im Jahr 2015 darstellt. Die Studie wird von EY im Abstand von zwei Jahren durchgeführt. Zu diesem Thema finden Sie hier weitere Informationen – zur Studie.

 

Doch was sind die Gründe für diesen Trend?

Sinkende Mitarbeitermotivation – Immer mehr Mitarbeiter sind bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln. Dieser Trend ist besorgniserregend und sollte von den Arbeitgebern ernst genommen werden. Das Zugehörigkeitsgefühl zum Arbeitgeber nimmt ab – Frust über Vorgesetzte, fehlende Arbeitszeitmodelle, Überstundenkompensation, Arbeitsplatzunsicherheit.

 

Häufig sind es mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten oder fehlende Anerkennung, die zu diesem Wunsch führen. Auch eine schlechte Bezahlung oder ein unangenehmes Betriebsklima können dazu beitragen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Work-Life-Balance. Viele Arbeitnehmer suchen nach einem Arbeitsumfeld, das ihnen mehr Flexibilität und Freiheit bietet. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihr derzeitiger Job ihren Bedürfnissen nicht gerecht wird, beginnen sie oft damit, sich nach Alternativen umzusehen.

 

Wie können Unternehmen dieses Problem lösen?

Zunächst einmal sollte man herausfinden, warum die Motivation der Mitarbeiter sinkt. Eine Möglichkeit wäre, ein anonymes Feedback-System einzuführen, um die Meinungen der Mitarbeiter zu sammeln. Auf Basis dieser Rückmeldungen können dann individuelle Lösungen erarbeitet werden.

 

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, den Mitarbeitern klare Ziele und Perspektiven aufzuzeigen. Statt nur auf kurzfristige Erfolge zu setzen, sollten langfristige Karrieremöglichkeiten im Unternehmen präsentiert werden. Auch eine offene Kommunikation über Gehälter und Beförderungsmöglichkeiten kann dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen.

 

Zuletzt sollten auch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen angeboten werden, um das Engagement der Mitarbeiter zu fördern. Durch gezielte Fördermaßnahmen können sie ihr Wissen ausbauen und sich persönlich weiterentwickeln.

 

Manchmal helfen aber auch andere Maßnahmen, um eine steigende Mitarbeitermotivation zu fördern: Stellen Sie sich doch mal selbst die Frage: Würden Sie auf dem Mitarbeiterarbeitsplatz bleiben? Wenn Sie darauf „Nein“ antworten, dann stellen Sie sich vor, wie Ihre Kolleginnen sich fühlen müssen – dann wissen Sie, woran Sie arbeiten müssen!

 

Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit für Mitarbeitergespräche zu nehmen. In diesen Gesprächen sollten beide Seiten darauf achten, was dem Mitarbeiter wichtig ist und was ihn antreibt. Um langfristige Motivation zu erhalten, muss man als Führungsperson unbedingt versuchen eine starke Beziehung mit dem Team aufzubauen sowie regelmäßig Feedback geben und akzeptieren.

 

Michiel Schlatmann:

„Es liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, Schritte zur Motivationsförderung zu ergreifen. Ein Jobwechselwunsch kann für Arbeitgeber eine Herausforderung darstellen, da sie wertvolle Mitarbeiter verlieren könnten. Doch wie können sie dem entgegenwirken? Mit der richtigen Kombination aus Wertschätzung, Herausforderungen, flexiblen Arbeitszeiten und Anerkennung können Unternehmen ihre Mitarbeiter motivieren. Letztlich geht es also darum, seinen Mitarbeitern ein Umfeld anbieten, in dem sich jeder Einzelne willkommen fühlt und gleichermaßen wertgeschätzt wird.“

G+M Personal, Bild: Canva